,,Es gibt ja zwei Arten von Schulungen: Die einen bringen dich weiter, bei den anderen sitzt du deine Zeit ab. Der bus-Kurs bringt einen definitiv weiter“, sagt ein Teilnehmer über b|u|s. Beim b|u|s-Unternehmertraining werden in neun je zweitägigen Modulen Kernkompetenzen für die Betriebsleitung vermittelt. Zwei Gruppen sind derzeit in Südbaden mittendrin in der Seminarreihe, im Herbst soll eine dritte Gruppe in St. Ulrich beginnen. Am 12. September gibt es eine Online-Infoveranstaltung der AHA und des BLHV.
Die Abkürzung „bus“ steht für Bauern- und Unternehmerschulung. Heute heißt es -training, aber die Abkürzung ist gleich geblieben. Die neun aufeinander aufbauenden Module gehen über drei Winter. Für Südbaden findet das „bus“-Unternehmertraining im Bildungshaus Kloster St. Ulrich statt. Diese Themen stehen im Fokus:
Module 1 bis 3 : Eigene Persönlichkeit, Blick auf den Betrieb, Ziele für die Entwicklung des Betriebes
Module 4 bis 6 : Wie man Entscheidungen trifft und gut mit anderen zusammenarbeitet
Wie man gut verhandelt und verkauft
Module 7 bis 9 : Investition und Controlling, positive Image-Steuerung für sich und den Betrieb
Lebensgestaltung in Balance > Selbstorganisation, Umgang mit Stress, ganzheitliches Unternehmenskonzept
Das berichten Teilnehmende nach der Hälfte des Kurses:
Berufskollegen haben mich angesprochen und ich dachte: Das passt für mich. Ich war auf der Technikerschule in Sigmaringen und habe den elterlichen Betrieb mit Milchkühen, Bullenmast und Jungvieh vor sieben Jahren übernommen. Seit diesem Jahr haben wir auch noch Legehennen. Ich bin zwar erst 32, aber irgendwie kommt man doch schnell in den Alltagstrott hinein. Da ist es gut, mal rauszukommen und andere Ansichten kennenzulernen. Es gibt einen engen Austausch – wir sind eine coole Gruppe und man zieht daraus auch Motivation für sich selber. Für mich ist das ein Stück weit auch ein Update für die Technikerschule und ich ziehe viel Motivation aus dem Kurs. Alles hängt ja miteinander zusammen. Die Familie darf über der betrieblichen Entwicklung nicht auf der Strecke bleiben – das ist doch das Kernproblem in der Landwirtschaft, dass wir zu viel arbeiten.
Benjamin Isle Landwirt aus Bonndorf-WittlekofenMeine Eltern hatten vor langen Jahren einmal einen bus-Kurs gemacht. So war mir das Format bekannt. Ich mache den Kurs zusammen mit meinem Mann. Mein Bruder, der mit mir gemeinsam als Hofnachfolger unseren Milchviehbetrieb mit Biogasanlage und Eisherstellung führt, macht gerade den parallel laufenden bus-Kurs. Wir haben in unserer Gruppe viele Kontakte untereinander, das hat sich sehr schnell entwickelt. Dazu tragen unter anderem auch die Hofbesuche bei. Im Laufe des Kurses wird jeder Betrieb einmal besucht, also insgesamt 15. Spannend finde ich, dass wir für jedes Modul einen anderen Trainer haben, da lernt man verschiedene Sichtweisen kennen. Für mich war im Kurs besonders bedeutsam, meine eigenen Visionen und Ziele genau zu überprüfen.
Veronika Larranaga Landwirtin in Maiwaldsiedlung, RenchenIch arbeite hauptberuflich bei der ZG Raiffeisen als Niederlassungsleiter und helfe auf dem Hof meiner Frau aus. Für uns beide ist das auch eine Aktivität, die wir gemeinsam als Paar machen. Es gibt auch noch weitere Paare im Kurs. Tatsächlich haben wir vor allem in den ersten beiden Modulen auch als Paar neue Dinge über uns erfahren. Es gibt ja zwei Arten von Schulungen: Die einen bringen dich weiter, bei den anderen sitzt du deine Zeit ab. Der bus-Kurs bringt einen definitiv weiter. Für mich persönlich war ein ganz wichtiger Lerneffekt, dass man Menschen nicht so schnell in eine Schublade stecken sollte. Das versuche ich nun auch bei meiner Arbeit ganz konkret anzuwenden.
Fernando Larranga Niederlassungsleiter ZG Raiffeisen, RenchenIch war auf der Suche nach einer Weiterbildung, da kam mir der bus-Kurs gerade recht. Ich habe eine Lehre als Garten- und Landschaftsbauer und als Winzer absolviert. Den Meister habe ich aber nicht gemacht, weil mein Vater erkrankte und ich auf dem Betrieb zu sehr eingespannt war. Ich bin jetzt 38 und führe den Betrieb mit Weinbau und Gemüsebau im Vollerwerb. Ich finde den Kurs sehr gut und bin mit den bisher vier verschiedenen Trainern wirklich durch die Bank zufrieden gewesen. Der Kurs hat mich motiviert, einige Dinge und Entscheidungen anzugehen, die ich bisher vor mir hergeschoben habe. Das Thema Work-Life-Balance nehme ich jetzt mehr in den Blick. Wichtig ist für mich auch, einmal einen Schritt zurückzutreten und den eigenen Betrieb quasi von außen zu betrachten. Dabei helfen die verschiedenen Sichtweisen der anderen Teilnehmer. Man bekommt im Laufe des Kurses auch die Möglichkeit, dreimal ein Einzelgespräch mit einem Trainer zu führen. Das habe ich bisher noch nicht wahrgenommen, aber das Angebot steht ja noch.
Eugen Hänsler Winzer und Gemüsegärtner in Freiburg-Waltershofen
Auch im kommenden Winter möchte der BLHV zehn bis 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit geben, sich in neun zweitägigen b|u|s-Modulen im Bildungshaus Kloster St. Ulrich weiterzubilden.
In neun Modulen werden zukunftsorientierte Unternehmerinnen und Unternehmer auf ihrem individuellen Weg bei komplexen Herausforderungen von der Andreas-Hermes-Akademie unterstützt. Führungsthemen, Veränderungsmanagement und Imagearbeit sind Teil des Trainings. Die ersten drei Termine für die kommenden b|u|s-Module stehen bereits fest:
Mittwoch, 8. November bis Donnerstag, 9. November 2023
Montag, 29. Januar bis Dienstag, 30. Januar 2024
Dienstag, 12. März bis Mittwoch, 13. März 2024
Wer sich persönlich und seinen Betrieb weiterentwickeln will, kann sich bereits anmelden. Am Dienstag, 12. September findet ein Online-Infoabend zu der b|u|s-Reihe statt. Weitere Info: Michaela Schöttner, Telefon: 0761/27133-225.
12. September um 20 Uhr unter diesem Zoom Link: https://us02web.zoom.us/j/82939608593
Weitere Infos zu den Modulen gibt es hier: b|u|s Unternehmertrainings für mehr Erfolg und Lebensqualität – Andreas Hermes Akademie (andreas-hermes-akademie.de)