Ein paar erinnern sich vielleicht daran, dass ich Anfang Januar eine Wildkamera bei uns im Wald aufgehängt habe. Ansonsten schaut euch nochmal das Video an!
Unsere Wildkamera hat einige schöne Aufnahmen gemacht, die ich euch hier zeigen will. Für euch natürlich nur die besten – insgesamt hatten wir in den drei Monaten über 250 Bilder aufgenommen. Natürlich waren vor allem Rehe und Wildschweine zu sehen. Wir wussten vorher bereits, dass es einige davon in unserem Wald gibt – Fegespuren, Verbiss und Wühl- bzw. Kratzstellen ließen darauf schließen.
Anhand dieser Spuren haben wir auch den Platz für die Aufhängung gewählt, da hier eindeutig Wildwechsel stattfindet.
Nun zum spannenden Teil
Wildwechsel im Wechsel
Abgesehen von Rehen (Capreolus capreolus) und Wildschweinen (Sus scrofa) haben wir tatsächlich auch einen Dachs (Meles meles) drauf bekommen. Der war für mich eine freudige Überraschung. Sie werden nicht mehr ganz so oft gesichtet wie früher, obwohl sie gar nicht so klein sind. Die Länge liegt zwischen 64 und 88 cm, die Schwanzlänge zwischen 11 und 18 cm bei einem Gewicht von bis zu 20 kg!
Beim Fuchs waren wir weniger überrascht. Auch er (oder sie) war mehrfach auf der Kamera zu entdecken.
Gegen Ende Februar und Anfang März sahen wir dann immer mehr Rehböcke, die bereits ihr Geweih bekommen – alle noch mit viel Bast, das sicherlich stark juckt. Daher das Fegen!
Beim Fegen schaben die Rehböcke mit ihrem Geweih am Baum, um das Bast abzukriegen. Je nach Baumrinde – und deren „Farbe“ – verfärbt sich auch das Geweih durch das Fegen etwas dunkler, röter, brauner oder eben heller. Das verursacht zum Teil großen Schaden, besonders an noch jungen Bäumen. Viel Wild heißt in der Regel auch viel Verbiss – auch davon gab es Spuren.
Wie dämmt ihr euren Wildverkehr und entsprechenden Schaden im Wald ein? Reicht die Jagd allein aus, um die Population in eurem Wald einzudämmen? Schreibt mir gerne Nachrichten mit euren Erfahrungen – ich bin sehr gespannt, welche Tiere ihr in eurem Wald entdecken könnt.
Und wer sich noch ein bisschen schlau machen möchte, kann hier sein Wild-Vokabular auffrischen! 🙂
Das kleine Ein-Mal-Eins des Wild-Vokabulars
Erwachsenes weibliches Reh | Ricke oder Geiß |
Weibliches Reh jünger als 2 Jahre | Schmalreh |
Weibliches Reh im 1. Lebensjahr | Geißkitz |
Männliches Reh im 1. Lebensjahr | Bockkitz |
Männliches Reh im 2. Lebensjahr | Jährling |
Erwachsenes männliches Reh | Rehbock |
Wildschwein-Sau | Bache |
Wildschwein-Familie | Rotte |
Junges Wildschwein im 1. Lebensjahr | Frischling |
Männliches Wildschwein | Keiler |
Starker, älterer Keiler ab dem fünften oder sechsten Lebensjahr | Basse oder Hauptschwein |
Weiblicher Fuchs | Fähe (auch des Wolfes und aller Marderartigen, mit Ausnahme des Dachses) |