Eine Depression ist keine „Einbildung“ und hat nichts mit persönlichem Versagen zu tun, sondern ist genau so eine Erkrankung wie Bluthochdruck oder Diabetes und kann jeden Menschen treffen. Darauf weist die Deutsche Depressionshilfe hin. Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, können sich selten allein von ihrer gedrückten Stimmung, Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken befreien. Daher ist es wichtig, sich Hilfe zu holen. Unter www.deutschedepressionshilfe.de ist übrigens auch ein Selbsttest zu finden.
Hilfe annehmen
Maike Aselmeier ist Landwirtin, Psychologin und Mediatorin. Sie berät bei „Familie und Betrieb“ im südbadischen St. Ulrich und weiß aus ihrem Berufsalltag: Ein Landwirt lernt eher sich selbst auszubeuten, als sich um sich selbst zu kümmern.
„Mit immensem Arbeitsdruck wird viel weggeschoben, es bleibt kein Raum weiterzudenken.“
Maike Aselmeier Landwirtin, Psychologin und MediatorinGleichzeitig macht Hoffnung, dass sich bei diesem Beratungsdienst Menschen aus der Landwirtschaft aus einer Depression heraus melden. Dort gibt es Unterstützung und Maike Aselmeier ist dankbar, wenn sich nach der Begleitung alle einig sind, „es sieht gut aus.“
Krisenhotline und mehr
Sie verweist auch auf die Angebote der SVLFG: Deren Kampagne „Mit uns im Gleichgewicht“ hat das Ziel, die seelische und körperliche Gesundheit der Versicherten zu stärken. Die Sozialversicherung bietet vorbeugend Seminare zum Stressmanagement und Gesundheitstrainings an, übrigens auch online. Darüber hinaus unterhält die SVLFG ein 24 Stunden täglich erreichbares Krisentelefon. Hier können sich Versicherte melden, die vor Sorgen nicht weiterwissen und jemanden zum Reden über ihre Ängste brauchen. Zudem bietet die Sozialversicherung Einzelfallcoaching, auch telefonisch.
Thema Perspektivlosigkeit
Auch Landwirt Christoph Rothhaupt macht aufgrund seiner eigenen Erfahrung auf diese Unterstützungsmöglichkeiten aufmerksam und betont: „Es ist mir wichtig, dass Betroffene sich öffnen und Hilfe annehmen. Und dass sie wissen, dass sie nicht alleine sind.“ Und noch was ist ihm wichtig: Die Perspektivlosigkeit auf vielen Höfen müsse als Problem thematisiert werden, mehr wirtschaftliche wie gesellschaftliche Wertschätzung sei dringend nötig.
- Auf der Seite der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landwirtschaftlichen Familienberatungen und Sorgentelefone finden sich die Nummern der Beratungsstellen in verschiedenen Bundesländern: www.landwirtschaftliche-familienberatung.de
- Krisenhotline der SVLFG: 0561/785 10101 (jederzeit)
- Telefonseelsorge: (jederzeit) 0800-1110-111 oder 0800-1110-222
Wenn euch das Thema interessiert, schaut euch doch auch einmal unsere Beiträge über Burnout an:
Ein wichtiges Thema, über das zu selten gesprochen wird! Wie gut, dass jemand darauf hinweist, dass es Unterstützung gibt!