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Kiwis in Deutschland anbauen – schwieriger als gedacht

Fachbeitrag
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Warum baut in Deutschland eigentlich niemand Kiwis an? Das habe ich mich schon oft gefragt. Denn in privaten Gärten habe ich das Obst schon öfter gesehen, zwar mit kleinen, aber oft vielen Früchten. Einer, der es wissen muss, ist Felix Miller aus Bellamont im Kreis Biberach. Er ist Biolandwirt und experimentiert gerne mit exotischen Früchten – auch mit Kiwis.

Wenige Firmen beherrschen den weltweiten Kiwi-Markt

Was an einer geschützten Hauswand im milden Klima der Rheinebene funktioniert, klappt noch lange nicht auf dem Feld. Das macht Felix schnell klar. Der begrenzende Faktor beim Anbau von Kiwis ist die Winterfrosthärte. Deshalb wachsen die Pflanzen von Felix auch unter einem Folientunnel.

Die Kiwi stammt ursprünglich aus China, wo sie auch heute noch hauptsächlich angebaut wird. Danach kommen mit großem Abstand Neuseeland, Italien und Griechenland.

Auch auf die Sorte kommt es an. Eine passende zu finden war für Felix gar nicht einfach. Auch weil die guten Sorten laut Felix alle einigen wenigen Firmen gehören, die den Markt beherrschen. Sie sind meist gleichzeitig Züchter und Vermarkter. Den Anbau übernehmen dann Vertragspartner auf der ganzen Welt, damit es auch das ganze Jahr über Kiwis zu verkaufen gibt. Dafür erhalten die Erzeugerbetriebe eine Lizenz. 2021 hat Felix es geschafft so eine Lizenz für seine Gold-Kiwis zu bekommen.

Exotische Früchte aus der Region

F. Miller
F. Miller
F. Miller
F. Miller
F. Miller
F. Miller

Die Kiwi ist nicht die einzige exotische Frucht, die Felix auf rund einem Hektar anbaut. Zu seinem Angebot gehören auch Aprikosen, Pfirsiche, Zitronen Nektarinen, Physalis, Melonen, Heidelbeeren, Kakis und 100 Sorten Tafeltrauben. Und habt ihr schon mal was von der Felsenbirne gehört? Auch die pflanzt Felix an. Sie hat nichts mit der herkömmlichen Birne zu tun, die Früchte erinnern eher an Heidelbeeren.

„Natürlich sind das alles riskante Unternehmungen. Wenn du nicht selbst dran glaubst, hat es keinen Sinn.“

Felix Miller Landwirt

Von der Selbstversorgung zur Abo-Kiste

Aber warum macht Felix das? Er erzählt, dass es ihm am Anfang um eine erweitere Selbstversorgung ging. Denn eigentlich ist der Biohof Miller ein Gemischtbetrieb mit Ackerbau und Milchvieh. Mittlerweile sind Obst und Gemüse allerdings ein wichtiges Standbein geworden. Felix verkauft es über Bio-Abokisten direkt an seine Kundschaft. Die exotischen Früchte sind dabei ein Alleinstellungsmerkmal und vor allem cool 🙂

Felix Miller

Bei den Kiwis hatte Felix dieses Jahr Probleme mit einem Bodenpilz. Manche Pflanzen wachsen wie wild, andere verkümmern. Mancher Nische geht es ähnlich…

Habt ihr auch schon mal was Abgefahrenes ausprobiert? Schreibt uns gerne, egal ob erfolgreich oder gescheitert.

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