Effizienz ist eine Frage der Definition. Zum Beispiel ist eine Jersey-Kuh effizient in Bezug auf ihre geringe Körpermasse, eine Holstein-Kuh effizient in Bezug auf ihre hohe Futteraufnahme, eine Hinterwälder-Kuh in Bezug auf die Verwertung von nährstoffarmem Futter und eine langlebige Kuh bei Betrachtung der CO2-Emissionen. Effizienzmerkmale lassen sich also nach unterschiedlichen Gesichtspunkten einteilen.
Effizienz auf verschiedenen Ebenen
Grundsätzlich geht es immer um den maximalen Output pro Einheit eines einzelnen Produktionsfaktors. Daraus ergeben sich zum Beispiel die Körpermasse-Effizienz, die Futter-Effizienz, die Energie-Effizienz, die Nährstoff-Effizienz etwa für Protein oder Mineralstoffe, die Flächen-Effizienz oder die Lebensmittel-Konvertierungs-Effizienz. Manche Merkmale sind präziser als andere und manche stehen sogar im Zielkonflikt, wie das Rasse-Beispiel zeigt.
Hohe Futtereffizienz kann täuschen
Daraus lässt sich ableiten: Eine hohe Leistung ist nur dann effizient, wenn sie nicht auf Kosten anderer Körperfunktionen erreicht wird. So kann man beispielsweise eine Kuh für besonders effizient halten, weil sie viel Milch gibt. In Wahrheit mobilisiert das Tier Körperreserven, die Leistung stammt also nicht nur aus dem Futter als Input. Zudem kann das negative Folgen für die Tiergesundheit und Fruchtbarkeit haben. Deshalb ist es wichtig, alle Ebenen der Effizienz im Blick zu haben und nicht einseitig auf ein Merkmal zu setzen.
Was meint ihr? Worauf schaut ihr in der Zucht und bei der Rassewahl?